Nachdem wir lange Zeit mit Planung und Vorfreude beschäftigt waren, ging es von Berlin über Paris nach Vancouver. Normal lege ich gerne eine Reiseroute im Voraus fest ohne feste Etappen zu fixieren um eine höhere Flexibilität zu haben. In diesem Fall war dies leider überhaupt nicht möglich. Wildes Campen ist zum Schutz der Umwelt verboten und wird in den großen Nationalparks auch stark kontrolliert. Viele wissen leider nicht wie man sich in der Natur korrekt verhält und hinterlassen Berge von Müll und scheissen alles zu… Darüber hinaus gibt es viele Bären und durch feste Campingplätze werden die freien Territorien der Bären nicht noch weiter eingeschränkt. So hatten wir auch wirklich alle Campingplätze im Voraus gebucht, egal ob Frontcountry (mit dem Auto erreichbar) oder Backcountry (zu Fuß oder mit Kayak erreichbar). Geflogen sind wir mit Air France in der Premium Eco. So besonders ist diese nicht, in unserem Fall aber durch bizarres Pricing über Delta gekauft und billiger als die normale Eco – muss man nicht verstehen. Als großen Vorteil hatten wir jedoch je 2 Gepäckstücke zur Verfügung die wir auch wirklich ausgenutzt haben :-)
In Vancouver haben wir uns erst einmal auf unser Auto gefreut. Wir brauchen kein Auto in Berlin, leisten uns aber dafür im Urlaub öfters den Spaß eines schönen Autos. In diesem Fall hatten wir einen Ford Expedition Max. Größer geht kaum und es ist einfach das perfekte Auto um unglaublich bequem über Landstraßen zu Cruisen – quasi ein fahrender Wohnzimmersessel.
Wir waren etwas gejetlaggt, mussten aber zuerst zu MEC einige Campingsachem abholen die ich zuvor bestellt hatte weil manches Equipment dort doch deutlich günstiger ist als in Deutschland. Zuletzt ging es zu Wholefoods – das Paradies für Lebensmittel – um unsere Vorräte aufzufüllen. Nachdem schon ein großer Teil des Tages vergangen war, ging es in zwei Etappen nach Lake Louise. Die erste noch recht unspektakulär, die zweite dafür umso schöner. Die Straße schneidet sich durch die Berge und Wälder und bietet nach jeder Kurve neue wundervolle Panoramen. Wir hatten sogar das Glück einen Bären zu sehen der auf der Leitplanke herumturnte, waren allerdings zu langsam mit dem Fotoapparat. In Lake Louise hatten wir zwei Nächte, ganz angenehm mal das Zelt stehen lassen zu können morgens. Abends waren wir noch direkt am Lake Louise etwas spazieren, bevor es am nächsten Tag zu einer Wanderung von Lake Moraine zum Sentinel Pass gehen sollte. Lake Moraine bietet wirklich einfach DIE perfekte Fotokulisse und ist insbesondere bei Instagram Wannabe Stars geschätzt. Stets das gleich Bild im gemieteten Kayak, von hinten fotografiert, vor einem die Berge – wir haben uns dies gespart, musste aber auch so schon mit chinesischen Touristen kämpfen die einen dreist wegzuschieben versuchen wenn man dem perfekten Foto im Wege steht…
Die Wanderung zum Sentinel Pass ist technisch relativ anspruchlos, viele Wanderer waren in Turnschuhen unterwegs. Am Ende ist es allerdings ganz angenehm gewesen mit festen Schuhwerk unterwegs zu sein da sich das eine oder andere Schneefeld vor einem auftut. Oben angekommen hat man die Möglichkeit noch weiterzugehen, kommt dann aber direkt in hochalpines Terrain. Wir haben den Ausblick genossen, Fotos geschossen, Eichhörnchen bewundert und sind dann wieder in Ruhe abgestiegen. Es ist bei dieser Wanderung wirklich unglaublich wichtig sehr früh am Parkplatz zu sein, da es nur sehr wenige Stellplätze gibt. Alternativ gibt es einen Busshuttle. Früh ist aber immer gut denn es sind schon so sehr viele Menschen unterwegs. Abends ging es wie immer ganz früh ins Bett da es am nächsten Tag nach Lake oHara gehen sollte.



